Symptome bei Erschöpfung
Wenn sich bleierne Müdigkeit wie ein Schleier über den Tag legt, man sich längere Zeit kraftlos und matt fühlt, sind dies Warnsignale, die auf eine Erschöpfung hindeuten. Lesen Sie hier, was Sie dazu wissen sollten.
Müdigkeit und Erschöpfung – was ist normal?
Als Erschöpfung bezeichnet man in der Medizin einen Zustand, der mit dem Gefühl körperlicher Schwäche, emotionaler Entkräftung, Überforderung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit einhergeht. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Erschöpfung, wobei die Übergänge fließend sind:
- Körperliche Erschöpfung: Tritt infolge einer körperlichen Anstrengung (z. B. nach dem Sport) auf.
- Psychische Erschöpfung: Geht vom Nervensystem aus und kann sich auch als geistige Erschöpfung oder emotionale Erschöpfung zeigen.
Dass man sich nach einem anstrengenden Tag müde und erschöpft fühlt, ist ganz normal – egal, ob man sich körperlich oder mental verausgabt hat. Um sich wieder zu erholen und neue Kraft zu schöpfen, reicht es meist aus, die Beine einmal hochzulegen und eine Nacht gut zu schlafen. Dann sollte man sich wieder frisch und fit fühlen. Doch was, wenn man dauernd müde und erschöpft ist?
Erschöpfungszustand: Anzeichen und Symptome
Es gibt zahlreiche ganz unterschiedliche Symptome, die mit Erschöpfung einhergehen können:
- Müdigkeit
- Energielosigkeit
- Körperliche Schwäche
- Herabgesetzte Leistungsfähigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit
- Emotionale Labilität
- Reizbarkeit und Nervosität
- Depressive Verstimmungen
- Muskelverspannungen (v. a. Nacken, Rücken), Spannungskopfschmerzen, Zähneknirschen
- Häufige Infekte
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Schwindel, Ohrensausen, Tinnitus
Gut zu wissen: Diese Beschwerden sind unspezifisch – das bedeutet, sie können auf unterschiedlichste Ursachen zurückgehen und zum Beispiel auch als Symptom verschiedener Krankheiten (z. B. Depression oder körperliche Erkrankung) auftreten.
Wer sich müde, ausgelaugt und erschöpft fühlt, greift zudem oftmals zu vermeintlichen „Helfern“ wie Koffein, Alkohol oder Nikotin – dies ist häufig ein wichtiges Warnsignal. Auch der Missbrauch von Aufputschmitteln oder Schlaftabletten sowie Frustessen oder ein erhöhter Medienkonsum können auf eine Erschöpfung hindeuten.
Chronische Erschöpfung
Länger andauernde Erschöpfungsbeschwerden können auf organische oder psychische Erkrankungen und deren Behandlung zurückgehen. Sie können sich jedoch auch ohne klare Ursache einstellen.
So zeichnet sich etwa das chronische Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom, CFS) dadurch aus, dass keine klare medizinische Ursache für die andauernde Erschöpfungssymptomatik (Dauer: mindestens 6 Monate) gefunden werden kann. Ein weiteres Kennzeichen ist, dass die Beschwerden schon bei geringen Belastungen auftreten und / oder sich durch Erholungsphasen nicht oder nur ungenügend verbessern. Die Erschöpfungsbeschwerden gehen einher mit nicht erholsamem Schlaf, Konzentrations- bzw. Gedächtnisstörungen, Halsschmerzen, empfindlichen Lymphknoten, Gelenkschmerzen oder Muskel- bzw. Kopfschmerzen. Die genauen Ursachen sind bisher unklar. Einer Theorie zufolge kommt eine Regulationsstörung des Immunsystems infrage, die sich möglicherweise infolge einer Infektion einstellt.
Häufige Fragen
Mit dem Begriff der Erschöpfung wird ein Zustand beschrieben, der mit dem Gefühl körperlicher Schwäche, emotionaler Entkräftung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit einhergeht.
Eine Erschöpfung kann sich zum Beispiel durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, emotionale Labilität und eine herabgesetzte körperliche und mentale Leistungsfähigkeit äußern. Zu den weiteren möglichen Anzeichen zählen auch Schlafstörungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Muskelverspannungen und depressive Verstimmungen.
Dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag oder nach einer langen Wanderung müde und erschöpft ist, ist normal. Auch längere Stressphasen führen häufig zu Müdigkeit und Erschöpfung. Damit signalisiert der Körper, dass er Erholung und Ruhe braucht. Erschöpfung ist also zunächst einmal ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung.
Beim chronischen Erschöpfungssyndrom, auch chronisches Müdigkeitssyndrom genannt, handelt es sich um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, bei der es ohne feststellbare medizinische Ursache zu einer andauernden (mindestens 6 Monate lang bestehenden) körperlichen und geistigen Erschöpfungssymptomatik kommt. Als Begleitsymptome treten zum Beispiel auch Schlafstörungen, Halsschmerzen oder Muskelschmerzen auf. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem „Chronic Fatigue Syndrom“ (CFS).
Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Im Gegensatz zur Depression ist „Burnout“ (Ausgebranntsein, Erschöpftsein) allerdings bis heute keine eigenständige medizinische Diagnose. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Burnout lediglich als „Faktor, der den Gesundheitszustand beeinflusst“ im sogenannten ICD-11-Diagnosesystem aufgenommen. Dort wird das Burnout-Syndrom, das sich als Komplex vielfältiger Symptome darstellen kann, auf chronischen Stress am Arbeitsplatz zurückgeführt, der noch nicht erfolgreich bewältigt werden konnte. Teilweise wird Burnout als Vorstufe oder Sonderform der Stressdepression gesehen. Derzeit gibt es allerdings keine einheitliche Definition, was ein Burnout überhaupt ist.
Erschöpfung, Müdigkeit und Antriebsmangel können als mögliche Symptome einer Depression auftreten. Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung, deren Vorliegen durch definierte Kriterien festgestellt werden kann. Die Abgrenzung von normalen Stimmungsschwankungen ist auf Basis dieser Kriterien zuverlässig möglich. Als Hauptsymptome gelten depressive Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit. Mögliche Zusatzsymptome sind z. B. Störungen der Konzentration, Schlafstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl und ein reduzierter Appetit. Auch körperliche Symptome wie Schmerzen und Atembeschwerden können auftreten.